PiK – Peers im Krankenhaus

Peer Counseling für akut amputierte Patienten

Der Verlust eines Körperteils ist ein traumatisches Ereignis, das Patienten und Angehörige vor große Herausforderungen stellt. Ärzte, Psychotherapeuten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Orthopädietechniker und Reha-Manager unterstützen und leisten ihr Bestes, um zu helfen. Aber alle Fragen zur neuen Lebenssituation können sie nicht beantworten. Dazu braucht es jemanden, der die Sorgen und Nöte kennt, weil er oder sie eine solche Situation selbst erlebt hat. Einen Peer!

Nächste PiK-Fortbildung: 15. und 16. November 2024 am UKB in Berlin
Nähere Informationen und Anmeldelinks werden voraussichtlich noch im Juli veröffentlicht.

Peer-Besuchsprogramm des BMAB

Um eine hohe Qualität der Peerberatungen zu erreichen hat der BMAB basierend auf dem Peer-Konzept der PiK-Kooperation ein umfassendes Schulungskonzept entwickelt. Dieses umfasst neben einem Grundlagenkurs, der für neue Peers der jährlichen Fortbildung der PiK-Kooperation vorgeschaltet wird, regionale Fortbildungsveranstaltungen sowie Stammtische für Peers. Derzeit werden sowohl die regionalen Fortbildungen als auch die Stammtische noch virtuell durchgeführt; zukünftig sind hier auch Präsenzveranstaltungen geplant. Näheres kann der BMAB-Ausbildungsordnung für Peers entnommen werden.

YouTube-Video der Selbsthilfegruppe Berlin-Brandenburg

Peer Counseling

Damit Kliniken, die Amputierte versorgen, Peer Counseling anbieten können, braucht es engagiertes Personal und natürlich Betroffene, die Erfahrungen aus ihrem Leben mit der Amputation weitergeben möchten. Wir unterstützen Sie bei dem Aufbau eines Peer Counselings. Wir bieten Schulungen für zukünftige Peers, sowie Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Physiotherapeuten, Orthopädietechniker und alle anderen Interessierten. Der zweitätige Basiskurs wird in Berlin angeboten. Er informiert über die Arbeit als Peer, medizinische, rechtliche und psychologische Grundlagen, liefert einen Einblick in gelungene Gesprächsführung und ermöglicht in Workshops für Ärzte und Peers den direkten Austausch zu praktischen Fragen. Darüber hinaus ist geplant, weiterführende Seminare für bereits „aktive“ Lotsen zu organisieren und den Aufbau neuer Strukturen beratend zu begleiten.

Beratung von Betroffenen durch Betroffene

Peer Counseling ist eine Beratungsform von Betroffenen für Betroffene aus den USA. Ein „Peer“ ist ein „Gleichgestellter“, „Counseling“ bedeutet „Beratung“. Peer Counseling meint die „Beratung durch Menschen, die in ihrem Leben vergleichbaren Problemstrukturen ausgesetzt sind oder in der Vergangenheit waren wie die Ratsuchenden“ (vgl. Wienstroer 1999). Die Beratung steht am Anfang des Rehabilitationsprozesses. Bereits in der Klinik werden in geborgener, intimer Atmosphäre Gespräche angeboten, bei denen die Betroffenen Raum für persönliche Erfahrungen bekommen. Peer Counseling bildet damit eine Vorstufe der Selbsthilfe, die einen stärkeren Fokus auf den regelmäßigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung von Betroffenen innerhalb einer Gruppe legt und meist erst später in Anspruch genommen wird.

Peer Counseling für Amputations-Patienten im Unfallkrankenhaus Berlin

Im Unfallkrankenhaus Berlin erhalten Patienten vor und nach einer Amputation die Möglichkeit zusätzlich zu der regelhaften psychologischen oder psychotraumatologischen Betreuung mit einem Peer, der seinen Verlust verarbeitet und angenommen hat, Kontakt aufzunehmen. Diese Gespräche sollen dem Patienten Mut machen und ihn unterstützen, mit der neuen Lebenssituation umzugehen.

Die Patienten sind meistens nach Peer-Gesprächen ruhiger und stehen den ärztlichen, pflegerischen, physiotherapeutischen und psychologischen Angeboten offen gegenüber. Sie können die Notwendigkeit der Amputation, die oft als mühsam empfundene Anpassung einer Prothese und die Strapazen der neuen Situation besser akzeptieren.

Während eines Arzt-Patienten-Gesprächs wird das Angebot für eine Peer-Beratung unterbreitet. Willigt der Patient ein, verständigt der Arzt den Peer. Möglichst innerhalb einer Woche findet dann ein erstes Gespräch statt. Meist sind mehrere Termine vor Ort notwendig. Partner, Familienangehörige und Freunde können auf Wunsch des Patienten anwesend sein.

PiK unterstützt Kliniken beim Aufbau eines Peer Counseling

Seit 2010 ermöglicht das Unfallkrankenhaus Berlin Patienten mit einer traumatischen Amputation die Unterstützung durch einen Peer. Gemeinsam mit dem Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e. V., der AOK Nordost, dem AOK-Bundesverband und der DGUV wollen wir diese Form der Unterstützung so vielen amputierten Patienten wie möglich zugänglich machen. Dafür bietet „Peers im Krankenhaus“ Informationen und Beratung beim Aufbau eines Peer Counseling in Ihrer Klinik oder Region an. Schirmherr des Projekts ist der Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen. Um in Kliniken, die Amputierte versorgen, Peer Counseling anbieten zu können, braucht es engagiertes Personal und natürlich Betroffene, die Erfahrungen aus ihrem Leben mit der Amputation weitergeben möchten. Das Projekt „Peers im Krankenhaus“ bietet Informationen und Schulungen für zukünftige Peers, sowie Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Physiotherapeuten, Orthopädietechniker und alle anderen Interessierten.

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Kontakt

Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V.
PiK-Geschäftsstelle
Tel. 030/69 200 146
PiK2023 (ät) Peers-im-Krankenhaus (Punkt) de

Unfallkrankenhaus Berlin
Dr. med. Melissa Beirau
PiK (ät) ukb (Punkt) de

www.peers-im-krankenhaus.de